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BTI on Tour 2010

Los ging's in Dörpen an der Transrapid-Teststrecke. Nachdem wir bei einer Führung die beeindruckende Technik dieses Verkehrsmittels kennen gelernt hatten, fuhren wir durch Niedersachsen über Ibbenbüren Richtung Osnabrück und Bielefeld (ja, Bielefeld gibt es wirklich, entgegen der sich hartnäckig haltenden Verschwörungstheorie, die behauptet, diese Stadt gebe es nicht) bis zum Automuseum in Melle, wo es einen Mittagsimbiss gab. Das Besondere an diesem Museum ist die Tatsache, dass fast alle Exponate aus Privatbesitz, zugelassen und fahrbereit sind und nur bis zu sechs Monate dort ausgestellt werden. Dadurch hat man regelmäßig einen kompletten Austausch der Fahrzeuge. Sehr empfehlenswert ist es, sich von einem Museumsmitarbeiter einige Anekdoten zu den Ausstellstücken erzählen zu lassen, die man in der Fachliteratur nicht findet. Weiter ging die Strecke über schöne, kurvenreiche Straßen vorbei am Kaiser-Wilhelm-Denkmal bis zum Hotel Kaiserhof in Porta Westfalica, wo wir, wie schon im September 1898 Kaiser Wilhelm I., zu Gast waren. Von außen ließ dieses an ein altes Spukschloss erinnernde Gebäude nicht vermuten, dass einige Zimmer sogar mit Wasserbetten ausgestattet waren. Wow!

Am nächsten Tag fuhren wir Richtung Hameln, durch Bad Pyrmont, Höxter und viele kleine Nester, sogar an Lindau und am Bodensee kamen wir vorbei und durch Erbsen hindurch, kein Scherz! Wir lernten, dass es gleich fünf Orte gibt, die sich darum streiten, der Mittelpunkt Deutschlands zu sein. Neben amüsanten Aufgaben wie z. B. das Herausholen (Suchen?!) des Verbandskastens auf Zeit und die Kontrolle des Ablaufdatums gab es auch einen richtigen Knaller, und zwar sollte in einer sehr einsamen, waldreichen Gegend ein bestimmter Radiosender eingestellt werden. Wir machten das dann mal und wurden fortan mit Opernarien zwangsbeschallt. Das konnte doch jetzt nicht ernst gemeint sein, oder? Wird jetzt hier unsere Stressresistenz überprüft? Nach etwa einer halben Stunde kamen wir an einem Parkplatz vorbei, der an einem Moorlehrpfad mitten in dieser verlassenen Gegend lag. Wir hatten Glück, dass schon ein paar andere Teilnehmer auf diesem Parkplatz besagten Radiosender suchten und sogar gefunden hatten. Es folgten allerlei Einspielungen aus den 1980er Jahren, z. B. der Vorspann von "Aktenzeichen XY" und "Schwarzwaldklinik", die Bärenmarke-Werbung und einige andere typische Geräusche aus dieser Zeit. Unsere kleine Versammlung zog auch ein paar Wanderer an, so rief eine ältere Dame ihrem Mann zu: "Erwin, komm mal, hier gibt es einen neuen Radiosender!". Am nächsten Kontrollpunkt wurden wir dann gefragt, aus welchem Jahr diese Einspielungen waren! Klasse Idee!

Weiter ging es Richtung Eisenach, wo die Automobile Welt Eisenach in den letzten verbliebenen Gebäuden des ehemaligen (damals einzigen) BMW Automobilwerks ihr Museum unterhält. Im alten Fabrikgebäude der Automobilwerke Eisenach schauten wir uns das Museum und einige nicht-öffentliche Räume des Betreibervereins an und lauschten den Worten des ehemaligen Leiters der Motorenentwicklung von Wartburg, der anschaulich erklärte, unter welch beschwerlichen und gelegentlich absurden Umständen damals gearbeitet wurde. In diesem Gebäude galt es dann, die nächste Aufgabe zu lösen, drei Runden Carrerabahnfahren auf Zeit. Auch schön. Von dort aus fuhren wir zu unserem "Hotel Alte Fliegerschule", das früher über einen unterirdischen Tunnel mit dem ehemaligen BMW Werk Dürrerhof verbunden war, von dem nur eine Ruine übriggeblieben ist. Nach einem sehr leckeren Abendessen und gemütlichem Ausklang fuhren wir am nächsten Tag Richtung Sauerland bis zum Maritim-Hotel in Schmallenberg. Hier gab es nach einem Mittagsimbiss die Gesamt-Siegerehrung der Tour mit Preisen, die zeitlich zu den Baujahren unserer Autos passten. Höhepunkt war ein orange-farbenes Keramikpuzzle mit verbogenem Zeiger (war wohl mal eine Wanduhr, die die eine oder andere Kurve unterwegs im Kofferraum nicht völlig unbeschadet überstanden hatte...). Die BTI-Tour bot alles, was man sich so vorstellt, viele traumhaft schöne Straßen, Serpentinen mit bis zu 16% Steigung und Gefälle, was zum Anschauen und sich dran erinnern und ganz viel Spaß bei tollem Wetter.

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